In Toronto angekommen fahre ich mit der U-Bahn Richtung Blour-Line und ware dort Richtung Kippling Station für drei Stationen um zur Spadina Station zu kommen. Meine Unterkunft, das Havinn, liegt an der Spadina Road, auf halben Weg zur Dupont Station. Ich werde freundlich von Gary begrüßt und mein Zimmer steht schon frisch bezogen bereit.
Nachdem ich mich frisch gemacht habe, genieße ich einfach mal einen kompletten Nachmittag im Path. Ich bummel von der Höhe der Ecke Yonge – Dundas Street Richtung Harbourfront. Zunächst oberirdisch, dann auch mal unterirdisch, wo es mir gegenwärtig aufgrund der zahlreichen Baustellen in Downtown besser gefällt. Neben zahlreichen Essmöglichkeiten (nicht nur Timmy aber Timmy ist gut vertreten) gibt es zahlreiche andere Geschäfte. Also zum Shoppen ist Toronto hervorragend geeignet. Es vergehen zahlreiche Stunden, ebenso schaue ich mal wieder im Souvenir-Shop des Hockey-Hall of Fame vorbei, wo die Geschichte des kanadischen Eishockeys präsentiert wird. Ein größeres Programm unternehme ich am ersten Tag nicht.
Am zweiten Tag suche ich zunächst ein Tim Horton auf, um zu frühstücken, da in meiner Unterkunft kein Frühstück serviert wird. Aber das ist bei der Vielfalt hier überhaupt kein Problem. Nach einem englischen Frühstück dort, gehe ich zu Fuß Richtung Harbourfront und nehme eine Färe auf die Toronto Island.
Denn das Wetter ist angenehm, und so macht ein ausgiebiger Spaziergang besonders viel Freude. Zumal man von Toronto Island auch einen hervorragenden Blick auf die Skyline der Stadt hat. Die Fahrt für hin und Rückfahrt kostet 7 CAN-$ und lohnt sich definitiv. Ich fahre zur östlich gelegenen Wards Island. Hier findet man sehr schmucke und kleine Häuser, einfach malerisch. Diese sind wirklich einen Besuch wert. Ebenso findet man auf der Insel in Richtung Süden gelegen einen schönen Sandstand, wo an wärmeren Tagen das Baden sicherlich eine Freude ist. Ich bewege mich zu Fuß ganz in Ruhe Richtung Center Island, von wo ich nach etwa vier Stunden die Fähre zurück zur Habourfront nehme.
Auf der Rückfahrt gibt es eine weite Begegnung. Zwei Personen aus Freiburg im Breisgau treffe ich an, die erstmals einen Abstecher von den USA nach Kanada gewagt haben, und absolut begeistert sind. Insbesondere von dem Land und noch besonders von den Menschen. Sie sagen mir, dass auch sie wohl garantiert nicht das letzte Mal hier gewesen sind. Da sie hungrig sind – wie ich – gebe ich ihnen den Tipp, zum Saint Lawrence Market zu gehen. Wir orientieren uns zunächst auf die Upper Yonge Street und dann auf die Front Street East. Von dort kommt man schnell zu diesem St. Lawrence Market, eine historische Markthalle dessen ursprüngliche Geschichte bis ins Jahr 1803 zurückreicht. Ein weiterer Markt in Toronto wäre vielleicht noch der Kensington Market. Hier am St. Lawrence kann man etliche Frischwaren (also Obst, Fleisch, Fisch etc.) kaufen. Ebenso auch eine gute Möglichkeit um sich etwas leckeres zubereiten zu lassen. Dafür hat man auch vor der Markthalle einige Sitzmöglichkeiten, damit man in aller Ruhe das Essen genießen kann. Von hier aus ist es auch nicht mehr so weit zum Historic Distellery District. Auch eine Adresse, die einen Besuch wert ist. Neben Kaffees und dem einen oder anderen Restaurant finden sich hier kleine Boutiquen sowie auch zahlreiche Adressen von Künstlern.
Ich mache mich wieder auf den Weg zur Unterkunft. Einmal frisch machen, denn heute ist Deutscher Stammtisch. Oder soll ich sagen „German Meetup“. Dieser Stammtisch findet regelmäßig in Toronto statt. Die Location ist das „Madies“, das Madison Bar and Restaurant auf der Madison Street, eine Straße, die parallel zur Spadina Road verläuft und welches sich unweit von der Spadina Station befindet. Hier treffen sich einmal im Monat zahlreiche Deutsche um sich zu auszutauschen und um einen schönen Abend zu verbringen und sich zu unterhalten. Dabei stelle ich fest dass es neben einigen Work & Traveller auch vor allem Deutsche sind, die bereits seit zehn und dreissig Jahren und länger hier leben. Dazu hinzu kommt noch der schöne Mix, der durch die Kanadier entsteht, die auch dabei sind, und gerne auf diese Art und Weise die deutsche Sprache erlernen möchten. Vielleicht lernt sich die Grammatik bei dem einen oder anderen Bier zusammen mit den Deutschen einfacher. Oder die Aussprache verläuft flüssiger. Selbst Almut, die am heutigen Tag am späten Nachmittag mit ihrem Flieger in Pearson gelandet ist, nutzt die Möglichkeit und kommt nach ihrem Einchecken in ihrer Unterkunft zu uns. Wieder einmal somit auch eine Art Kanadatreff in Kombination mit Deutschen Stammtisch. Und wie vor zwei Jahren erneut eine Begegnung mit jemanden aus der Nähe meines Geburtsortes Unna. Die Welt ist doch so klein. Oder ist die Welt kanadabegeistert? Wir verbringen – und das ist das entscheidende – eine schöne Zeit hier in dieser geselligen Runde und lernen viele nette Menschen kennen.
Erst gegen kurz vor halb zwölf kehre ich in meine Unterkunft zurück. Mir hat dieser Abend sehr viel Spaß bereitet und wenn jemand von Euch gerade in Toronto ist, sollte er sich mal umhören, ob nicht eventuell ein Stammtisch oder ein Frühstück dieser Meetup-Gruppe stattfindet.