Ich habe heute etwas länger geschlafen. Und gehe den Tag auch trotz der Tatsache, daß ich nur einen Tag in Kanadas Hauptstadt bin, in Ruhe an. Zunächst gehe ich ins Basement, um dort zu frühstücken. Bagels, Cream-Cheese, Marmelade, Orangensaft, Kaffee, Cornflakes bzw. Müsli. Genau das Richtige. Auch hier trifft man Deutsche. Aus Frankfurt, die von Vancouver kommend zunächst nach Osten gereist sind und sich nun wieder auf der Rückreise Richtung Westen befinden. Nein, so eine große Reise mache ich nicht, aber wieder einmal tauschen wir uns aus.
So, nun kann es losgehen. Ottawa ist Bundeshauptstadt und zugleich die Grenzregion zwischen der Provinz Ontario sowie der frankophonen Region Québec. Etwas mehr als 800.000 Einwohner hat die Stadt Ottawa, der Großraum Ottawa-Gatineau etwa 1.100.000 Einwohner. Und natürlich ist Ottawaund eine große Handelsstadt. Ottawa heißt übrigens „Händler“ in der Sprache der Algonkin, einem Volk, welches zur Zeit Besiedlung am Fluss des Ottawa-Rivers dort Handel betrieb.
Ich begebe mich erneut zum Parliament Hill. Hier sind zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Und man erkennt sofort den Einfluss des englischen Königshauses. Denn kaum erreiche ich diese Gebäude der Regierung höre ich schon die Uhr, die sich genauso anhört, wie Big Ben in London. Der Hauptkomplex besteht aus drei Gebäuden. Einmal den CentreBlock mit dem 92 Meter hohen Peace Tower. Umgeben wird das Hauptgebäude vom East-und vom West-Block. Etwa 100 Meter weiter westlich vom Parliament befindet sich der Oberste Gerichtshof Kanadas.
Umgeben ist Parliament Hill im Osten vom Rideau Canal, der die Hauptstadt mit der Stadt Kingston am Ontariosee verbindet. Bei Ottawa fließt der Rideau-Canal in den Ottawa-River. Seit 2007 gehört der Rideau-Canal, der die älteste ununterbrochenste Wasserstraße in Nordamerika ist, zum Weltkulturerbe. Im Winter ist der Rideau-Canal besonders beliebt, da dieser dann zugefroren, als Eisfläche von allen Menschen genutzt wird. Dieses Bild findet man auf zahlreichen Postkarten in der Stadt. Ebenso komme ich am Château Laurier vorbei, einem Hotel, welches zu den drei bekanntesten Hotels der Fairmont-Hotelkette gehört. Hierzu gehören auch das Château Frontenac in Québec sowie das Fairmont Royal York in Toronto.
Eine Kirche mit Namen Notre-Dame gibt es auch hier. Die Basilika Notre-Dame d´Ottawa ist die älteste Kirche Ottawas. Sie befindet sich im Nordosten der Stadt am Sussex Drive. In der Nähe befindet sich auch die National Gallery of Canada. Aber Museen werde ich auch heute nicht besuchen. Ich betrete lieber einmal die Kirche. Denn meine Erinnerung an Notre-Dame ist eher die gleichnamige Basilika aus Montréal, die ich in bester Erinnerung habe. Aber auch diese Basilika aus dem Jahr 1832 gefällt mir sehr gut.
Ich folge den Sussex Drive entlang in östlicher Richtung. Etwa anderthalb Kilometer weiter finde ich gegenüber dem Rathaus von Ottawa den Rideau-Fall. Hier fließt der Rideau-River in den Ottawa-Fluss.
Natürlich gibt es hier in Ottawa viel mehr zu entdecken. Wenn ich Zeit hätte würde ich in den Gatineau-Park gehen. Und so stelle ich abends fest, wie schnell die Zeit verging. Wieviel es hier zu sehen gibt, und dass ich auf einem meiner nächsten Reisen nach Kanada erneut in Ottawa einen Zwischenstopp machen möchte. Einfach um das Erlebte zu vertiefen.
Für heute sage ich „Gute Nacht“ und morgen werde ich am Vormittag Ottawa Richtung Osten, Richtung Québec verlassen.