Montréal, meine Lieblingsstadt, lädt mich stets wieder ein zu flanieren. Und auch am nächsten Tag steht erneut ein Besuch des Mont-Royals, des Stadtberges an. Anfangs ist es witterungstechnisch noch ein wenig unbeständig. Zumindest bewölkt. Aber anschließend beschließen Almut und ich zum Mont-Royal hinauf zu gehen. Wir schlagen den Weg zu Fuß von der Rue Sainte Catherine in nördliche Richtung und finden dann, nachdem wir einige schicke Hauser passiert haben, den Weg, der wiederum zur Aussichtsplattform führt. Auch wenn es heute nicht ganz so optimal, wie an meinem zweiten Tag in Montréal ist, aber der Blick ist immer wieder herrlich. Es geht also auch ohne Aufzug. Der Mont-Royal ist nun einmal die höchste Erhebung von der Stadt, und selbst das höchste Gebäude der Stadt, auf der Rue de la Gauchetiere (Hausnummer 1000) ist nicht höher als der Hausberg. und misst lediglich 205 Meter.
Auf dem Weg zurück überkommt uns der Hunger und wir beschließen im Schwartz auf dem Boulevard St. Laurent essen zu gehen. Eine Insidern sehr bekannte, aber nicht auffällige Adresse. Die Spezialität des Hauses ist das „Smoked Meat“. Dazu eine Gewürzgurke und eine Cherry-Coke. Ja, diese Kombi ist absolut klasse. Aber man muss zur Mittagszeit Geduld mitbringen. Denn es kann sein, daß die Warteschlange vor der Location lang sein könnte. Warten lohnt sich, zumal wenn man als Tourist die Zeit mitbringt.
Was steht den sonst noch in den letzten Tagen an. Am letzten Tag von Almut in Montréal geht es – aufgrund des ungemütlichen Wetters in den Untergrund. Das heißt Bummeln, Schoppen (wenn man das passende findet) und man entdeckt einfach die unterirdischen Wege. 34 Kilometer sollen es insgesamt sein. Was man immer wieder feststellt: Wie sauber alles ist. Kein Graffiti, keine Schmierereien. Und natürlich die Auswahl an verschiedensten Geschäften. Langeweile gibt es nicht. Zum Nachmittag erst hört der Niederschlag auf, und wir beschließen kurzfristig zum Parc Jean Drapeau zu fahren. Diesen erreicht man mit der gelben U-Bahnlinie, die von der Station Berri-UQAM fährt und bereits nach einem Halt (aber einer Fahrtzeit von ca. 5 Minuten) befindet man sich auf der anderen Seite Montréals, mitten im Sankt-Lorenz-Strom. Dieser Park befindet sich auf der Insel Ile Sainte Helene. Benannt ist der Park nach einem ehemaligen Bürgermeister von Montréal. Hier gibt es auch ein sehr schönes Schwimmbad, wo man – bei gutem Wetter – seine Bahnen drehen könnte. Ebenso trainieren hier einige Schulklassen und Wassersportler. Sport wird auch auf der benachbarten Insel, der hinter der Ile Sainte Helene liegenden Ile Notre-Dame groß geschrieben. Nur im Vergleich zur stadtgewannten Insel, ist dieser Sport um einiges lauter. Denn zuletzt jährlich fand auf der Ile Notre-Dame auf dem Villeneuve Circuit der Grand Prix von Kanada der Formel 1 statt. Auch Auch 2014. Vom 06. bis 08. Juni gibt man hier wieder Gas. Und die Tribünen für das Spektakel werden bereits jetzt aufgebaut. Die Insel St. Helene ist mit der Notre-Dame über eine Brücke direkt verbunden. Man kommt genau an der östlich gelegenen Spitzkurve des Kurses heraus.
Wir fahren zurück in die Stadt. Besser gesagt in die Altstadt. Heute Abend heißt es wieder Daumen drücken für die Habs. Natürlich haben wir keine Karten bekommen können für das Heimspiel gegen die Rangers. Aber wir können das Spiel auch gut in den von zahlreichen Sportbars verfolgen. Wir gehen in eine Sportbar in der Nähe des Place Jacques Cartier und fiebern mit. Natürlich mit dem einen oder anderen Bier und einer Portion leckeren Nachos. Und das Daumen drücken hat sich gelohnt. Am Ende steht es 7:4 für unser Team. Also für die Montréal Canadians. Die Chance auf ein Erreichen des Finales ist weiterhin gegeben. Jippieh!