Ein neuer Morgen beginnt. Ich habe gut geschlafen und mache mich bereit für das Frühstück. Unten neben der Lounge geht es zum Frühstücksraum. Was gibt es den leckeres? Freundlich werde ich gefragt, ob ich Hunger auf Ham und Eggs habe? Sehe ich ausgehungert aus? Nein, wahrlich nicht. Aber das Angebot nehme ich gerne an und so bereitet mir der Mitarbeiter das deftige Frühstück zu, garniert mit einer dünnen Scheibe Orange und als Beilage zwei Röstitaler. Und ich sage Euch: Es schmeckt klasse. Dazu bereite ich mir noch einen Crème-Cheeese-Bagel zu. Ebenso kann man auch Cornflakes, Müsli und Obst zu sich nehmen. Darüber hinaus gibt es auch Muffins und andere sündige Sachen. Als Getränke hat man mehrere Säfte zur Auswahl und Kaffee und Tee.
Gut gestärkt gehe ich dann nach draußen. Das Wetter ist im Vergleich zum Vortag wesentlich besser. Ich glaube an den ersten Frühlingstag in Nova Scotia. Ich schlage erst einmal den Weg Richtung Downtown ein. Von dem Bahnhof gehe ich entlang der Harbourfront. Unterwegs komme ich am Tourist Office vorbei. Ich sehe, daß sie geöffnet haben, und erkundige mich nach Tagestouren, die bereits jetzt, zur absoluten Nebensaison, angeboten warden. Die Dame am Informationsstand reicht mir die Adresse eines Tour Operators, der am morgigen Tag, am Mittwoch, den South Shore bereisen würde. Na klasse, genau das richtige. Denn zuvor habe ich den Wetterbericht nach der Prognose für die nächsten Tage geprüft. In einem Tim Hortons (ich glaube der dritte Besuch wäre es jetzt) rufe ich – via Skype – Greg, den Tour Operator an. Ich glaube, da habe ich ihn wohl im Haushalt erreicht. Irgendwie hörte ich das vertraute Geräusch von Kochtöpfen und Besteck. Er fragt, ob ich alleine ware oder in Begleitung. Alleine könnte es etwas schwieriger werden, da er mindestens drei Personen benötigt. Ich schlage ihm vor, dass wir am Nachmittag noch einmal telefonieren, um zu sehen, ob noch weitere Anfragen bei ihm eingehen.
Nach dem Telefonat und dem Kaffee beschließe ich, nach Dartmouth mit der Fähre zu fahren. Denn bei dem schönen Wetter habe ich sicherlich einen guten Blick auf die Skyline von Halifax. Die Fahrt mit der Fähre, die alle 15 oder 30 Minuten fährt, dauert nicht so lange. Kurze Zeit spatter befindet man sich schon am anderen Ende des Northwest Arms. Und tatsächlich: Die Skyline sieht von hier einfach beeindruckend aus. Ich genieße vielleicht eine oder anderthalb Stunden den Blick. Dann fahre ich wieder zurück und gehe zur Town Clock hoch.
Hinter der Town Clock geht es zum Eingang der Halifax Citadel, einer ehemaligen britischen sternförmigen Festung ursprünglich aus dem Jahre 1749. Die heutige Zitadelle ist aus dem Zeitraum 1828 und 1856. Es gibt mehrere Ausstellungen dort, ebenso wird um 12 Uhr gezeigt, wie früher mit den schweren Kanonen auf Rollen eine Stadt verteidigt wurde. Natürlich mit Schwarzpulver. Und alle „Schauspieler“ trugen natürlich historische Kleidung. Der große Knall gefolgt von Qualm und Rauch beendet die Aufführung. Schon recht imposant. Von der Zitadelle gehe ich wieder Richtung Hafenfront und gehe weiter Richtung Schiffsanlagestelle. Heute ist kein Schiff im Hafen, in der Regel meistens an den Wochenenden.
Aber ich komme vorbei am Pier 21. Der wohl bekanntesten Adresse der ehemaligen Einwanderer. Hier kamen Europäer an, darunter natürlich zahlreiche Deutsche. Vielleicht ware auch ich damals hier angekommen. Aber ich lebe halt im heutigen Zeitalter. Heute befindet sich hier das Immigration Museum, also das Museum, welches über die Einwanderung berichtet.
So langsam wird es Zeit, Greg anzurufen. Wir haben gleich vier Uhr. Und erfreut ist er dann schließlich, mir mitteilen zu können, dass die Tour stattfindet und es sich noch drei weitere Mitfahrer gefunden haben. Wie schön, denn der von mir gewählte Zeitraum meines Aufenthaltes in Halifax ist nicht gerade für Tagestouren so optimal. Gluck gehabt.
Ich gehe anschließend zurück Richtung Universität, stärke mich aber noch unterwegs bei einer der geöffneten Buden am Hafen. Heute ruhe ich mich einfach mal ein wenig aus, morgen steht ja um kurz nach neun die Busfahrt zum Southshore an. Und ich hoffe, dass das Wetter mir so treue bleibt, denn auch heute war es ein Genuss.