Am 3. Tag in Kanada heißt es zeitig aufstehen. Koffer packen und auf geht es mit der Metro- und dem Airport-Express 747 zum Flughafen Montréal. Denn geht es nach Halifax. Nach Montréal kehre ich natürlich wieder zurück. Am Flughafen Trudeau angekommen gehe ich direkt zu den Air Canada-Check-Inn Geräten, wo man über die Buchungsnummer sich die Boarding-Karte sowie den Gepäckanhänger für den Koffer ausdrucken kann. Diesen binde ich – fast professionell – um einen Kofferhalterung und gebe den somit vorbereiteten Koffer beim Baggage Check-In ab. Jetzt geht es zur Sicherheitskontrolle für alle kanadischen Flüge. Wie auch in Deutschland heißt dies: Notebook auspacken, Smartphone daneben legen. Alles metallische auch in die Schalen legen, Jacke aus und „Schuhe“ aus. Ja, denn diese werden auch durchleuchtet. Auf der anderen Seite, nachdem man die Schleuse erfolgreich passiert hat, darf man wieder alles an sich nehmen. Und dann beginnt eine kleine Wartezeit. Zwischendurch hole ich mir noch einen Coffee to go bei Tim Hortons. Und dann geht das Boarding los. Gebucht habe ich einen Air Canada Jazz Flug nach Halifax. Die Maschine ist eine Bombardier CRJ Maschine. Halt ein wenig kleiner, aber trotzem verläuft alles bestens. Warum auch nicht. Wir heben fast pünktlich um 10:45 ab und landen nach einer Flugzeit von 60 Minuten in dem 500 Meilen entfernten Halifax in Nova Scotia. Der Flughafen ist nicht zu vergleichen mit den Größen von Montréal oder Toronto (natürlich meine ich den Pearsson International hierbei). Kaum bin ich aus dem Flieger, gehe ich den gut ausgeschilderten Weg zur Gepäckannahme,wo kurze Zeit später dann auch mein Gepäck ausgegeben wird. Leider schaffe ich es nicht, den ursprünglich geplanten Metrobus (Linie 320 müsste es gewesen sein) Richtung Zentrum zu bekommen. Der fährt nämlich direkt vor meiner Nase ab. Warte ich halt auf den nächsten und gönne mir mal einen Chickenburger. Ich checke mal zwischendurch das Internet, und kurze Zeit später gehe ich dann erneut zu der Bushaltestelle. Für 3,50 Can-$ fährt der Metrobus mit einigen wenigen Zwischenhalten ins Zentrum von Halifax. An der Endhaltestelle Albermarle Street beschließe ich den Weg zu meiner Unterkunft, der Saint Mary University, zu Fuss zu gehen. Wie gut, dass ich Nick treffe, der zu einer Vorlesung muss und mir daher den Weg zeigt. Wir verstehen uns gut und so kommt von von einem Gesprächsthema zum nächsten. Dabei merke ich gar nicht, dass ich am Ende fast 2,5 Kilometer meinen Koffer geschoben habe. Aber ich muss Euch sagen, die Ankunft bei nur 6 Grad hätte ich mir anders gewünscht. Immerhin ist es trocken. Ich verabschiede mich von ihm, er geht zu seiner Vorlesung, ich checke in der Universität ein. Das Zimmer, in dem es natürlich auch kostenlos WiFi gibt (jeder Nutzer erhält einen eigenen Zugang), ist schön groß. Und ich habe den Blick auf ein Football-Feld.
Nachdem ich mich frisch gemacht habe, und mir aufgrund der Temperaturen einen Rollkragenpulli übergezogen habe, geht es zu Fuss zurück nach Downtown. Ich bin mit Christine aus Stuttgart verabredet, die mit einigen Freunden in Halifax ist. Wir haben ausgemacht uns in der Red Stag Tavern zu treffen. Wer die Brauerei von Alexander Keith kennt, weiß Bescheid. Auf der Lower Water Street befindet sich diese Adresse. Wir verstehen uns alle bestens, genießen die Zeit, tauschen uns über unsere Aktivitäten und Vorhaben in Kanada aus. Und genießen auch ein hervorragendes Essen. Und dazu gehört auch ein Bier von Keiths. Ich habe mich für das klassische entschieden, sehr süffig. Sehr angenehm. Und dazu habe ich den Sunshine Salad gewählt. Super lecker. Also verhungern wird man hier nicht. Das ist klar. Nachdem wir gegessen haben, war die Kellnerin bereits dabei die Rechnung zu drucken, aber wir beschließen, dass man doch eventuell noch Nachdurst hat. Und so gebe ich noch ein Bier in Auftrag. In unseren Gesprächen kommt auch Interesse für einen Kanadatreff in Christines Region, halt in Stuttgart, auf. Warum nicht. Die Nachfrage scheint vorhanden zu sein. Gut gestärkt und in bester Stimmung verlassen wir die Taverne nachdem wir gezahlt haben. Ich muss sagen, Preis-Leistungsverhältnis war absolut in Ordnung. Die ersten zweihundert Meter gehen wir noch gemeinsam und dann gehe ich über die Morris Street und die Tower Street Richtung Universität zurück. Ein schöner Tag geht erneut zu Ende. Mal sehen, ob die Temperaturen morgen endlich ansteigen. Ansonsten müsste ich mir noch ein Pulli besorgen.