Der 4. Tag. Wieder einmal habe ich prächtig geschlafen. Auch wenn ch wieder früh aufgestanden bin. Halb acht. Aber heute ist bereits der letzte Tag für mich in Toronto.
Zunächst besorge ich mir den Day Pass an der Subway Station Dundas. Ein paar Ziele habe ich auch heute auf dem Programm. Zunächst besorge ich im Hockey Hall of Fame-Shop noch schnell ein Souvenir. Dann geht es entlang der Front Street East zu St. Lawrence Market. Kein Supermarkt, sondern eine Markthalle, auf der man auf zwei Ebenen Gemüse, Fleisch, Fisch, Obst, Käse, Wurst sowie andere Produkte – meist aus Ontario, aber auch aus anderen Regionen und Ländern – kaufen kann. Es erinnert mich ein wenig an die Markthalle(n) von Riga, die aber wesentlich größer sind.
Dann führt mich mein Weg zur Distellery Hostoric District. Früher wurde hier Alkohol gebrannt. Meist für Whiskey. Das erkennt man auch an den Schildern, die einige Gebäudekomplexe verbinden. Die ganzen Produktionshallen beherbergen heute Gallerien, Kunstgallerien verschiedenster Art. Aber es gibt auch die Möglichkeit hier und da einen Kaffee zu schlürfen. Denn irgendwie habe ich bereits wieder Durst. Ob ich mich zu einer Kaffeetante entwickele? Zum Kaffee würde etwas Süßes passen. Chocolate & Pastry heißt das Zauberwort.
Carsten, unser Ideengeber für den Kanadatreff, gab mir den Tipp, mal bei seinem Bruder vorbeizusehen. An der Dupont-Street im Norden von Toronto etwas nördlicher als Bloor Street und Koreatown, hat er sein Geschäft. Genauer gesagt: 653 Dupont Street, Ecke Christie Street. Schon in den Auslagen staune ich über die Vielfalt. Ich betrete den Laden und werde von einer freundlichen Angestellten begrüßt. Ich frage nach Daniel, und teile ihr verwundert mit, daß ich Daniel von Carsten grüßen möchte. Und so lerne ich Daniel Stubbe, gebürtig aus Ibbenbüren bei Münster, kennen. Ich erfahre, daß er seit mehr als 15 Jahren in TOronto seine Chocolate & Pastry verkauft. Und irgendwie ist es ja auch aus der Historie bereits verankert gewesen. Bereits früher gab es in Meppen im Emsland ein erstes Geschäft. Inzwischen gibt es neben der Adresse in Toronto, die Möglichkeit, die delicious products in Ottawa, Kanadas Hauptstadt zu kaufen.
Auch Daniels Frau lerne ich kennen. Man merkt aber vom Charakter, diese Menschen passen einfach hier hin. Ich muss ja nichts von den besonderen Charakteren der Kanadier im Bezug auf Freundlichkeit, Herzlichkeit, Oehrlichem Auftreten und anderen positiven Eigenschaften sagen. Es ist einfach so. Und es ist schön, daß es so ist.
Ich verabschiede mich von den beiden ohne zwar einen Einkauf zu machen (die Pralinen hätten den Weg nach Deutschland aufgrund der sommerlichen Temperaturen nicht überstanden), aber ein kleines Tasting habe ich doch gemacht. Und ich war absolut beeindruckt.
Auf der Bloor Street in Koreatown (die Schriftzeichen deuten darauf hin) steige ich wieder in die U-Bahn. Einmal umsteigen Richtung CN-Tower. Gegenüber vom Rogers Centre befindet sich die Steam Whistle Brewery, die nach ihren Worten das beste Pilsener in Kanada braut.
Ich bin dort erneut mit Saskia verabredet. Aber auch Julia, die gebürtig aus Toronto ist, und in Düsseldorf inzwischen wohnt, ist seit Donnerstag in Toronto. Sie kenne ich bereits von unseren Events in Düsseldorf. Schön, daß auch sie heute zugesagt hat. Nach einer herzlichen Begrüßung beschlossen wir zunächst, das Bier zu testen. Auch wenn wir eher teils Wein- oder Altbier kennen. Die Stimmung ist einfach klasse. Wir verstehen uns bestens. Anschließend machen wir noch schönen Spaziergang entlang des südlich gelegenen Standes und der Toronto Waterfront. Total glücklich, daß es mit unserem Treffen geklappt hat, fallen wir uns noch einmal in die Arme, und versprechen uns, daß wir uns spätestens in Germany wiedersehen. Mag sein, daß Saskia und Julia sich auch bei Daniel über die Schokolade informieren werden, denn ich hatte beiden noch eine Visitenkarte mit auf dem Weg gegeben.
Ich genieße -ganz spontan – an diesem Abend in Wayne Gretzky´s auf der Blue Jays Street meinen ersten kanadischen Wein. Zumindest den ersten kanadischen Wein auf kanadischem Grund. Einen Chardonnay, im Holzfass gelagert. Ein schöner Schmelz, gute Power, sehr elegant gemacht. Wayne Gretzky gehört ja inzwischen auch zu den VQA-Winzern, nachdem er früher erfolgreich im Eishockey war. Dieses sieht man auch in der Gestaltung des Restaurants. Eisnockey diktiert diese Location.
Der Tag ist zu Ende, ich mache mich auf den kurzen Weg Richtung Gästehaus. Morgen muss ich umziehen. Es geht auf nach Niagara Falls.