Der dritte Tag in Kanada. Die Wetterprognose sieht bestens aus. Nach einer kleinen Stärkung bei Second Cup wieder einmal in Downtown Toronto gehe ich Richtung Harbourfront um von dort zur Toronto Island mit dem Schiff überzusetzen. Die Tickets kosten 7 CAN-$. Also alles in allem ein fairer Preis. Man kann zwischen drei Zielen auf der Insel auswählen. Und von jedem der drei Stationen wieder zurückfahren.
Ich bemerke, die Temperaturen steigen bereits jetzt an. Die Sonnencreme ist heute ein Muss. Auch wenn man auf der Insel sich aufhält, man darf die Sonnenenergie nicht unterschätzen. Wir legen an bei Centre Islands. Hier verlasse ich das Schiff, wie auch alle Passagiere und sehe den schönen Blick auf Torontos Skyline. Der CN Tower sowie das Rogers Centre sind von hier aus bestens zu ersehen. Ebenso sieht man auch dann und wann die Flugzeuge, die auf Toronto Island landen. Es sind Flugzeuge aus Ottawa, Montreal sowie anderen kanadischen Städten sowie Städten wie New York, Buffalo und weiteren US-amerikanischen Städten. Aber von Europa wird ja bekannterweise Toronto Pearsson angesteuert. Soviel Bequemlichkeit muss ja auch nicht sein. Zurück zur Insel. Nachdem ich an den Yachten vorbeiwandere und anschließend feststelle, daß ich den Weg auch wieder zurückgehen muss (was ich aber gerne mache), setze ich zunächst den Weg fort in Richtung einer Farm, einer Art Zoo auf der Insel. Hier kann man viele Tiere bewundern, die man unter anderem in der Landwirtschaft wiederfindet. Hühner, Schweine, Esel, zwei Pfauen und weiteres findet man unter anderem vor. Weiter geht mein Spaziergang.
Eine wahre grüne Insel, die im Norden mit einem Sandstand umrandet ist. Es gibt dort auch Umkleidekabinen. Somit besteht die Möglichkeit im Ontariosee baden zu gehen. Denn dort im Norden, wo dieser Sandstrand liegt, hat man auch einen tollen Blick in Richtung Westküste. Ich vermute dort im Westen die Stadt Hamilton zu sehen. Hamilton ist eine Produktionsstätte für die kanadische Stahlerzeugung. Dofasco hieß damals das Unternehmen, welches dort angesiedelt war, bis es aufgekauft wurde und heute unter dem Namen Aperam läuft. Im Norden des Ontariosees müsste irgendwo Niagara-On-The-Lake sein, von wo es nicht mehr ganz so weit zu den Niagara-Fällen ist. Dort werde ich am Samstag, also in zwei Tagen sein.
Der Wind hier an dem Sandstrand tut richtig gut, er ist nicht zu frisch, eher angenehm erfrischend. Ich setze meinen Spaziergang weiter Richtung Osten fort. Dühnen sehe ich dort, hinter denen wieder ein Sandstrand liegt. Schulklassen sind zahlreich zu sehen, aber auch manchmal ist man mit der Natur ganz allein. Eine Stille, die auch mal sehr, sehr gut tut.
Fast fünf Stunden bin ich auf der Insel unterwegs, und vermute, daß ich sie fast von allen Seiten gesehen habe. Dieses Ziel, Toronto Island, ist ein „Muss-man-erleben-haben“-Ziel für jeden, der im Frühjahr bis Herbst Urlaub in Toronto macht.
Zum frühen Nachmittag verlasse ich – dieses Mal mit einer Autofähre die Insel von der Ostseite. Die Anlegestelle befindet sich auch in der Nähe des City-Flughafens. Während der Überfahrt kommen einem die Flugzeuge sehr nah, von einer Gefahr ist aber nicht die Rede.
An der Anlegestelle in der City angekommen, mache ich mich – wie schon am frühen Morgen – zu Fuss auf dem Weg Richtung Gerrard-Street.
Unterwegs mal wieder eine Stärkung (dieses Mal deftiger Natur) in einem der kulinarischen Lokalitäten im Path, weil ich auch mal meinem Körper etwas Schatten gönnen möchte. Denn ich merke, trotz mehrfacher Versorgung mit Sonnencreme Lichtschutzfaktor 30 habe ich eine leichte Rötung.
Abends mache ich mich dann noch einmal auf dem Weg Richtung Norden. Ich spaziere etwas entlang der Villen, die sich in der Nähe vom Casa Loma befinden. Das Casa Loma, eigentlich eine Touristenattraktion macht auf mich eher einen ernüchternden Eindruck. Hatte mir vielleicht etwas mehr versprochen. Tagsüber könnte man dort auch Führungen machen, aber ich genieße diese inzwischen wieder angenehme Temperatur und bewundere die tollen Komplexe, die wohl eher Bestandteil der hier befindlichen Universität sind.
Wieder geht ein Tag zu Ende, meine Füße freuen sich auf etwas Ruhe. Am nächsten Tag beabsichtige ich mal wieder – zum zweiten Mal – den Day Pass der TTC zu nutzen um noch ein paar Ziele in Toronto anzusteuern.